Rebhuhn-Monitoring im Landkreis Freising (2023)

Das Rebhuhn war früher einer der häufigsten Vögel unserer Agrarlandschaft. Sein Bestand ist aber seit 1980 um ca. 85% eingebrochen, was auf eine geringere Vielfalt von Pflanzenarten im Feld, eine geringere Vielfalt der Kulturen bei gleichzeitiger Ausweitung der einzelnen Flächen und auf verstärkte Prädation zurückzuführen ist.

 

Zusammen mit dem Landschaftspflegeverband Freising und dem Heideflächenverein Münchner Norden sollen künftig Lebensräume für Rebhühner und andere Arten der Agrarlandschaft geschaffen und aufgewertet werden. Als Pilotprojekt wurde nun der Rebhuhnbestand an Hand rufender Hähne analysiert. Dabei war aus Vorarbeiten bekannt, dass im Landkreis vor allem die Gegend südlich von Eching und Neufahrn sowie der Norden von Hallbergmoos und die Gegend um Pulling für Rebhuhnsichtungen zu verzeichnen waren.

 

Nun wurde erstmals das gesamte Gebiet zwischen Freising und Garching erfasst, d.h. das Freisinger Moos sowie die früheren Heideflächen im Münchner Norden mit Äckern, Wiesen sowie einem Biotopverbund von 3 Naturschutzgebieten. Das gesamte Gebiet umfasste ca. 76 Quadratkilometer. Die Kartierung erfolgte nach den Standards des bundesweiten Rebhuhnmonitorings "Rebhuhn retten - Vielfalt fördern" durch den Einsatz von Klangattrappen mit Rufen von Rebhuhn-Hähnen in der günstigsten Jahres- und Tageszeit, und zwar von Ende Februar bis Anfang März und 30 bis 60 Minuten jeweils nach Sonnenuntergang. Dafür wurden 40 Routen auf Feldwegen angelegt, die jeweils 1.0 bis 1.5 km lang waren und auf denen die typischen Rebhahn-Rufe im Abstand von 150 bis 200 m abgespielt wurden. Insgesamt waren 15 Kartierer von Kreisgruppe und Hochschulgruppe des LBV Freising im Einsatz. Die zur Zeit in Auswertung befindlichen Daten sind eine wertvolle Grundlage, um die Effekte auf die Rebhuhn-Bestände vor und nach der Umsetzung der geplanten Maßnahmen zu bestimmen. (Christian Langebartels)