Die Hinweise zu den Veranstaltungen befinden sich hier.
Mit einem Projektauftakt in der Nähe der Garchinger Heide wurde im Juni im Norden von München ein Kooperations-Projekt zum Schutz des Rebhuhns gestartet. Gemeinsam setzen sich der Landschaftspflegeverband Freising e.V. (LPV), der Heideflächenverein Münchener Norden e.V. (HFV) und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) für die Förderung dieser sympathischen Vögel und der Artenvielfalt in der Region ein.
Das Projektgebiet südlich von Neufahrn und Eching als Schnittstelle zwischen dem Donau-Isar Hügelland, der Heidelandschaft der Münchner Schotterebenen und dem Freisinger Moos hat überregionale Bedeutung für den Biotopverbund dieser Naturräume. Das Rebhuhn, ein Charaktervogel unserer Kulturlandschaft, ist in vielen Regionen stark gefährdet. Sein bundesweiter Bestand ist in den letzten 40 Jahren um mehr als 90% zurückgegangen. Zur Erfassung der Rebhuhn-Bestände und zur Erfolgskontrolle der Schutzmaßnahmen finden bundesweit Kartierungen statt. Im Landkreis Freising konzentrieren sich die meisten Rebhühner im Dreieck Eching – Neufahrn – Garching. Seit 2023 werden dort im Februar/März Rebhühner mit Hilfe von Klangattrappen erfasst. Dieses Monitoring des LBV Freising liefert wichtige Daten für die Ermittlung langfristiger Bestandsveränderungen.
Gemeinsam mit Gemeinden, Landwirten und, Jägern arbeiten LPV, HFV und LBV Hand in Hand, um mit Fördermitteln der Regierung von Oberbayern den Rebhuhnschutz in der Region zu stärken. Der Projektzeitraum erstreckt sich in der 1. Phase von Anfang 2024 bis Mitte 2025. Die Unterstützung staatlicher Stellen wie der Unteren Naturschutzbehörde in Freising und dem Amt für Landwirtschaft und Forsten hilft bei der Umsetzung von Maßnahmen gemeinsam mit Eigentümern und Bewirtschaftern. Das Rebhuhn ist hierbei eine „Schirmart“, deren Schutz auch anderen gefährdeten Feldvögeln hilft. So sind weitere Zielarten, deren Lebensraum durch die Maßnahmen optimiert wird, die ebenfalls sehr seltene Grauammer, die Feldlerche und die Wachtel.
Maßnahmen, die wir gemeinsam mit Landwirten und Flächeneigentümern in den kommenden Monaten im Projektgebiet umsetzen wollen, sind insbesondere die Anlage und Optimierung von Brachen und Hecken. Hierzu gehört auch die Zusammenstellung einer Saatgutmischung mit heimischen Wildkräutern. Diese Maßnahmen helfen den Vögeln bei der Brut, dienen als Nahrungshabitate und bieten Schutz vor Raubtieren. Die Information von Naherholungssuchenden und die Schaffung von Ruhezonen für die Vögel sind zudem wichtige Bausteine für den erfolgreichen Schutz der Bestände. Wir sind zuversichtlich, dass durch die Zusammenarbeit vieler Akteure die Artenvielfalt und Bedeutung unserer Kulturlandschaft gestärkt wird, wovon letztlich nicht nur das Rebhuhn profitieren wird.
Ansprechpartner für das Projekt sind: Fabian Eichhorn, Landschaftspflegeverband Freising, Sandra Semmler, Heideflächenverein Münchener Norden e.V., sowie Christian Langebartels und Dominik Richter, LBV Freising.
Foto: Reiner Endriss, LBV
Bei der Jahreshauptversammlung am 8.5.24 dankte die KG Freising ihren langjährigen Mitgliedern mit rundem Jahrestag. Von links nach rechts: Günther Knoll (30), Christian Magerl (50), Gudrun Ponse
(10), Hans und Martha Abel (20), Hildegard Schairer (20), Volker Zahner (30), Ulrich Arnold (30), Monika Schmeller (30), Hans Linseisen (40)
Foto: Hans-Peter Berg
Die Parzengründe bei Giggenhausen waren das Ziel unserer Exkursion am Samstag Morgen. Die Witterung erschien ungünstig (6°C, dunkle Wolken), trotzdem waren acht Teilnehmer zur Vogelwanderung mit Christian Tolnai gekommen. Das Gebiet ist ein wertvoller Bereich des Freisinger Moos. Die Naturschutzbehörde versucht hier Wiesenbrüter zu schützen. Die Hinweisschilder zu Wegsperrungen und Verhalten sollte man sich genau anschauen.
Wir sahen oder hörten: Singdrossel, Buchfink, Baumpieper, Kuckuck, Goldammer, Amsel, Stieglitz, Star, Fitis, Mönchs- und Dorngrasmücke, Gartenbaumläufer, Zilpzalp, Feldlerche, Kiebitz, Brachvogel, Graugans, Saatkrähe, Turmfalke (bei erfolgreicher Mäusejagd und am Brutplatz), Schwarzmilan.
Die Kreisgruppe Freising dankt Christian Tolnai für die spannende Führung. (Susanne Liebl)
Das Rebhuhn ist ein bodenlebender Hühnervogel offener Graslandschaften und Felder und in Deutschland ein Kulturfolger in der genutzten Landschaft. Bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts war das Rebhuhn einer der häufigsten Vögel in der Agrarlandschaft. Seitdem ist aber ein katastropha-ler Einbruch des Bestandes zu verzeichnen, seit 1980 in Deutschland um mehr als 80%. Als Ursachen sind der Rückgang an kleinteilig strukturierter Agrarlandschaft, Verluste durch Prädatoren wie dem Fuchs sowie der Einsatz von Herbiziden und Insektiziden in der Landwirtschaft zu nennen.
Kreisgruppe und Hochschulgruppe Freising planen, gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Freising und dem Heideflächenverein Münchner Nor-den Lebensräume für Rebhühner und andere Arten der Agrarlandschaft zu schaffen und aufzuwerten. Um die Ausgangssituation zu beschreiben, kon-zentrierten wir uns im Frühjahr 2023 auf die Gebiete des Landkreises, in denen die höchsten Populationsdichten anzunehmen waren. Dies betraf vor allem das Gebiet auf den flachgründigen Böden der Garchinger Schotterzunge. Hier finden sich die Naturschutzgebiete (NSG) „Garchinger Heide“, „Echinger Lohe“ sowie „Mallertshofener Holz mit Heiden“. Da zudem Meldungen über Rebhuhn-Vorkommen südlich der Gemeinde Pulling vorlagen, wurde auch das Freisinger Moos in die Untersuchungen eingeschlossen. Damit wurde das gesamte Offenland-Gebiet mit mehr als 75 km2 Ausdehnung zwischen Freising und Garching erfasst. Gleichzeitig stellt das Vorhaben eines der südlichsten Projekte des deutschlandweiten Projekts „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern“ in Deutschland und Bayern dar.
Als Monitoring-Methode wurde eine Linienkartierung verwendet. Dabei wurden 40 Zählrouten von 1.0 bis 1.5 km Länge unter regelmäßigem Einsatz einer Klangattrappe einmalig abgelaufen und die Rebhuhnbeobachtungen mit Hilfe der App NaturaList im Gelände oder im Portal ornitho.de im Nach-gang zur Geländeerfassung verortet. Entsprechend der Ruffreudigkeit der Hähne fanden die Begehungen bei gutem Wetter und in einem engen Zeit-fenster zwischen Ende Februar und Mitte März 2023 statt. Insgesamt waren 15 Kartierer von Kreisgruppe und Hochschulgruppe des LBV Freising im Einsatz. Alle Begehungen erfolgten 30 bis 60 min nach Sonnenuntergang.
Abb. 1: Überblick über die Routen im Biotopverbund südlich von Eching und Neufahrn (Routen 1 – 20) sowie im Freisinger Moos (21 – 40). Die Anzahl der Balzreviere von Rebhühnern ist direkt neben den entsprechenden Routen mit roten Kreisen dargestellt, z.B. 1 Balzrevier auf Route 24. Nullzählungen sind an nicht ausgefüllten Kreisen zu erkennen.
In der Abbildung 1 ist ein Überblick über die gewählten Routen im Gebiet des Biotopverbundes und im Freisinger Moos und sowie die entsprechenden Rebhuhn-Nachweise, meist rufende Rebhähne in Balzrevieren, dargestellt. Insgesamt wurden 28 Beobachtungen gelistet.
Es ist ein fundamentaler Unterschied in der Anzahl rufender Hähne zwischen dem Biotopverbund - Gebiet südlich von Eching und Neufahrn (oben, An-zahl 27) und dem Freisinger Moos (unten, Anzahl 1 zu sehen. Im Süden waren von 21 Routen zehn mit rufenden Rebhähnen zu verzeichnen (d.h. 48%), im Norden fand sich auf 19 Routen nur eine mit Nachweis (5%). Insgesamt variiert also die Rebhuhn-Dichte zwischen den beiden Gebieten sehr stark, mit ca. 0.1 Nachweisen pro 100 ha im Freisinger Moos und ca. 1,5 Nachweisen pro 100 ha im Biotopverbundgebiet. In letzterem Gebiet gelangen im Mittel 1.3 Rebhuhn-Nachweise pro Zählroute. Die höchste Anzahl (6 Balzreviere) wurde auf der Route Re-BY-032 gefunden, welche durch Trittsteinbiotope zwi-schen zwei Naturschutzgebieten, Äcker sowie durch drei (z.T. aufgelassene) Kiesgruben gekennzeichnet ist. Hier wurden auch bei einem Testlauf am Nachmittag 10 auffliegende Rebhühner gesichtet.
Im Vergleich mit den Ergebnissen für die 13 Projektgebiete des deutschlandweiten Rebhuhn-Monitorings 2023 zeichnete sich das Biotopverbund-Gebiet durch mittlere Rebhuhn-Dichten aus, die auch z.B. im Thüringer Becken, im Hessischen Ried und am Dümmer erreicht wurden. Verglichen mit den Projektgebieten mit den höchsten Rebhuhn-Dichten Wetterau/Gießener Land mit 4,49 sowie Wendland mit 4,61 sind noch deutliche Verbesserungen möglich. Mit dieser ersten Erfassung sind wir sehr gut für das Rebhuhn-Projekt mit LPV Freising und Heideflächenverein aufgestellt. Wir gehen davon aus, dass neben der Zielart Rebhuhn viele weitere Arten von den geplanten Projekt-Maßnahmen wie reich strukturierte Ackerflächen mit Rainen, Vergrößer-ung des Brachflächenanteils und Förderung von Hecken profitieren. Dazu gehören bei den Vögeln Wachtel, Dorngrasmücke, Bluthänfling, Feldlerche, Goldammer, Neuntöter und Turmfalke sowie Insekten, Feldhamster und Feldhase.
Am Rebhuhn – Projekt wirkten die folgenden Kartiererinnen und Kartierer mit: Veronika Eisenrieder, Simone Gröger, Michael Hemauer, Aron Hengelein, Corinna Kapfenberger, Gudrun Ponse, Helena Rau, Michael Sach, Boas Steffani, Julia Windl und Samuel Winter. Für wertvolle Ratschläge zum Rebhuhn-Monitoring bedanken wir uns bei der LBV Kreisgruppe Pfaffenhofen, für die Unterstützung bei der Anmeldung der Routen bei Thomas Rödl, Bayerische Vogelschutzwarte, bei Herrn Vestner und anderen Jägern für die Hinweise zu Rebhuhnketten sowie für die Förderung dem Landschaftspflegeverband Freising, dem Heideflächenverein Münchner Norden und der Unteren Naturschutzbehörde Freising.
Das Rebhuhn war früher einer der häufigsten Vögel unserer Agrarlandschaft. Sein Bestand ist aber seit 1980 um ca. 85% eingebrochen, was auf eine geringere Vielfalt von Pflanzenarten im Feld, eine geringere Vielfalt der Kulturen bei gleichzeitiger Ausweitung der einzelnen Flächen und auf verstärkte Prädation zurückzuführen ist.
Zusammen mit dem Landschaftspflegeverband Freising und dem Heideflächenverein Münchner Norden sollen künftig Lebensräume für Rebhühner und andere Arten der Agrarlandschaft geschaffen und aufgewertet werden. Als Pilotprojekt wurde nun der Rebhuhnbestand an Hand rufender Hähne analysiert. Dabei war aus Vorarbeiten bekannt, dass im Landkreis vor allem die Gegend südlich von Eching und Neufahrn sowie der Norden von Hallbergmoos und die Gegend um Pulling für Rebhuhnsichtungen zu verzeichnen waren.
Nun wurde erstmals das gesamte Gebiet zwischen Freising und Garching erfasst, d.h. das Freisinger Moos sowie die früheren Heideflächen im Münchner Norden mit Äckern, Wiesen sowie einem Biotopverbund von 3 Naturschutzgebieten. Das gesamte Gebiet umfasste ca. 76 Quadratkilometer. Die Kartierung erfolgte nach den Standards des bundesweiten Rebhuhnmonitorings "Rebhuhn retten - Vielfalt fördern" durch den Einsatz von Klangattrappen mit Rufen von Rebhuhn-Hähnen in der günstigsten Jahres- und Tageszeit, und zwar von Ende Februar bis Anfang März und 30 bis 60 Minuten jeweils nach Sonnenuntergang. Dafür wurden 40 Routen auf Feldwegen angelegt, die jeweils 1.0 bis 1.5 km lang waren und auf denen die typischen Rebhahn-Rufe im Abstand von 150 bis 200 m abgespielt wurden. Insgesamt waren 15 Kartierer von Kreisgruppe und Hochschulgruppe des LBV Freising im Einsatz. Die zur Zeit in Auswertung befindlichen Daten sind eine wertvolle Grundlage, um die Effekte auf die Rebhuhn-Bestände vor und nach der Umsetzung der geplanten Maßnahmen zu bestimmen. (Christian Langebartels)
Fleißige Mitglieder von LBV und Hochschulgruppe, nach schweißtreibendem Kampf gegen Weiden und Wasser-Kreuzkraut, hier schon wieder gestärkt durch die anschließende Brotzeit. (Text + Foto: Susanne Liebl)
Mauersegler, Schwalben und andere Arten haben sich als „Kulturfolger“ an den Lebensraum Stadt angepasst. Sie entwickelten sich von Baum- und Felshöhlenbrütern zu Gebäudebrütern, die in Nischen und Höhlungen von Dächern (Mauersegler) brüten oder deren Nester innerhalb (Rauch-schwalben) oder außen an Gebäuden (Mehlschwalben) angebracht werden.
Doch die Spezialisierung auf Brutplätze an und in Gebäuden bringt auch Gefahren. Bei Sanierung oder Neubau können sie ihr Quartier oder ihre Brut verlieren. Neubauten mit fugenlosen Fassaden bieten ihnen keine Möglichkeiten zur „Untermiete“ mehr. Daher brauchen sie den Schutz des Menschen zum Überleben.
Seit 2018 untersucht der LBV Freising den Bestand an Mauerseglern sowie Mehl- und Rauchschwalben im Landkreis, um eine Grundlage für den Arten-schutz dieser Gebäudebrüter zu schaffen. Inzwischen wurden insgesamt 1066 Brutplätze gefunden, davon in:
Anzahl Brutplätze Mauersegler Rauchschwalben Mehlschwalben
Freising Kernstadt 210 36 49
Freising Ortsteile 0 247 248
Moosburg 60 37 14
Eching 14 7 58
Sonstige 5 28 53
Gesamt 289 355 422
Hauseigentümer können sich nun vor Sanierungsmaßnahmen über vorhandene Brutplätze informieren und sich zu speziellen Anforderungen der drei Arten beraten lassen.
An dem Gebäudebrüter-Projekt haben bislang 15 Mitglieder des LBV und der LBV Hochschulgruppe Freising mitgearbeitet. Das Projekt wurde von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Freising gefördert. Einen Beitrag leistete zudem die Raiffeisenbank Freising im Rahmen ihrer Herzens-projekte 2021.
Wir freuen uns, wenn Sie uns neue Nistplätze benennen, insbesondere in den Ortsteilen von Neufahrn und Eching.
Ansprechpartner sind Christian Langebartels und Susanne Liebl.
Unsere Kreisgruppe besteht derzeit aus ca. 630 Mitgliedern und widmet sich dem Schutz und Erhalt der Natur im Landkreis Freising. Jeden ersten Mittwoch im Monat treffen wir uns um 19:30 Uhr im "Raum der Begegnung" (Major- Braun-Weg 12, Raum E02) in Freising, um Beobachtungen und Erfahrungen auszutauschen. Über das ganze Jahr bieten wir Fachvorträge an und führen Exkursionen in die Natur durch. Unser Beobachtungsturm im Freisinger Moos steht auch Gästen zur Verfügung.
Falls Sie Interesse an einer Mitarbeit im Naturschutz haben, dann kommen Sie zu unseren Treffen und sprechen uns an. Wir würden uns freuen, Sie bei uns begrüßen zu dürfen, denn wir brauchen mehr Gleichgesinnte, die sich für unsere Natur einsetzen.
Auf dieser Internetseite stellen wir nicht nur unsere Aktivitäten vor, sondern versuchen auch Wissen und Anregungen zu vermitteln. Naturschutz zu praktizieren erfordert nicht unbedingt eine Zugehörigkeit zu einem Naturschutzverband. Aber Erfahrungen und Informationen eines großen Verbandes über bewährte Lösungen können Zeit und Geld sparen. Falls Sie auf unserer Seite keine Antwort auf Ihre Fragen gefunden haben, empfehlen wir Ihnen die Verbandsseite: lbv.de/ratgeber aufzusuchen.