Die Hinweise zu den Veranstaltungen befinden sich hier.
Foto: Reiner Endriss
Das Rebhuhn (Perdix perdix L.) war früher einer der häufigsten Vögel der offenen Kulturlandschaft. Sein Bestand ist seit 1980 um ca. 85 % eingebrochen, was auf die reduzierte Artenvielfalt in der Agrarlandschaft, eine Ausweitung der Felder, erhöhten Pestizideinsatz und auf verstärkte Prädation zurückzuführen ist. Mit seinen hohen Lebensraumansprüchen steht das Rebhuhn stellvertretend für viele Arten der Feldflur wie Feldlerche, Grauammer, Schafstelze sowie Insekten, Feldhamster und Feldhase. Wie sieht nun der Bestand des Rebhuhns im Landkreis Freising aus?
In unserer „Monitoring-Initiative Freising“ (Trappe et al. 2025) wurde erstmals das Offenland im südlichen Landkreis zwischen Freising und Garching systematisch erfasst. Das Gebiet umfasst das Freisinger Moos (Grünland mit Ackerland) sowie die flachgründigen Böden der Garchinger Schotterzunge im Münchner Norden mit intensiv bewirtschafteten Äckern, Wiesen sowie einem Biotopverbund. Hier finden sich die Naturschutzgebiete (NSG) „Garchinger Heide“, „Echinger Lohe“ sowie „Mallertshofer Holz mit Heiden“, wobei vor allem das NSG "Garchinger Heide" wegen seiner Vielfalt von Flora und Fauna mitteleuropäische Bedeutung besitzt. Das gesamte Monitoring-Gebiet umfasst ca. 80 Quadratkilometer und stellt das südlichste Gebiet des deutschlandweiten Projekts „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern“ in Deutschland und Bayern dar (Trappe et al. 2025).
Die Rebhuhn-Kartierung erfolgte nach den Standards des bundesweiten Rebhuhn-Monitorings durch den Einsatz von Klangattrappen mit Rufen von Rebhähnen in der günstigsten Jahres- und Tageszeit, nämlich von Ende Februar bis Anfang März, jeweils 30 bis 60 Minuten nach Sonnenuntergang. Dafür wurden 40 Routen auf Feldwegen angelegt, die jeweils 1,0 bis 1,5 km lang waren und auf denen die charakteristischen Rebhahn-Rufe im Abstand von 150 bis 200 m abgespielt wurden. Insgesamt waren in den Jahren 2023 bis 2025 15 Kartiererinnen und Kartierer von Kreisgruppe und Hochschulgruppe des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz Freising im Einsatz.
Die untenstehende Abbildung stellt die Rebhuhn-Nachweise in diesen 3 Jahren im Umfeld der einzelnen Routen dar. Im Bereich Eching – Neufahrn – Garching wurden jährlich alle Routen untersucht, während das Monitoring im Freisinger Moos ab 2024 nur für jede 2. Route stattfand.
Es zeigte sich ein fundamentaler Unterschied in der Anzahl rufender Hähne zwischen dem Freisinger Moos und dem Biotopverbundgebiet Münchner Norden. Im Süden waren 2023 von 21 Routen zehn mit rufenden Rebhähnen zu verzeichnen (also 48 %), im Norden fand sich auf 19 Routen nur eine mit Nachweis (5 %). Diese Unterschiede konnten auch in den Folgejahren festgestellt werden:
In diesem Gebiet entspricht die Dichte im Jahr 2025 der durchschnittlichen Dichte in den 10 Rebhuhn-Projektgebieten in Deutschland mit 1,96 gewerteten Rufnachweisen pro 100 ha Agrarfläche (Trappe et al 2025). Die deutschlandweit höchste Dichte lag im hessischen Projektgebiet Gießener Land und Wetterau (4,32), während die Gebiete Göttingen (Niedersachsen), Hessisches Ried (Hessen), Marsch und Geest (Schleswig-Holstein), Oberfranken (Bayern) und Thüringer Becken (Thüringen) Werte zwischen 2 und 3 aufwiesen. Die in unserem Landkreis festgestellten Werte sind also durchaus noch ausbaufähig.
Für alle 3 Jahre bestätigte sich der deutliche Unterschied zwischen dem Freisinger Moos und dem Biotopverbund-Gebiet, wobei auf 2 Routen im Freisinger Moos ein Anstieg der Rufnachweise von 1 auf 4 sowie von 0 auf 3 erfolgte. Diese beiden Routen grenzten direkt an den südlichen Teil des Projektgebiets, welcher in allen Jahren hohe Werte aufwies, mit einem Spitzenwert auf einer Strecke zwischen Eching und Neufahrn mit 11 Rebhühnern. Es ist also eine Wanderung von Individuen aus dem Biotopverbund-Gebiet in den auch ackerbaulich genutzten südlichen Teil des Freisinger Mooses anzunehmen. Insgesamt ist festzustellen, dass die dortigen hohen Rebhuhndichten sehr nahe an den Gemeinden (quasi „vor der Haustür“) und an viel befahrenen Straßen, Autobahnen und Bahnstrecken liegen und meist einzelne, teils auch sehr kleine, Brachen, Blühflächen oder Kiesgruben beinhalteten.
Wie in anderen Gegenden Deutschlands schwankt die Rebhuhn-Population, gemessen an der Anzahl an Rufnachweisen pro 100 ha Agrarfläche, bis zu einem Faktor 2. Das Jahr 2024 erwies sich als „sehr starkes“ Rebhuhnjahr (Trappe et al. 2025). Die Kenntnis dieser Schwankungsbreite ist wichtig, wenn zusammen mit den Kooperationspartnern Heideflächenverein und Landschaftspflegeverband Freising neue Brach- und Blühflächen angelegt werden und deren Auswirkung auf den Rebhuhnbestand im Landkreis bewertet werden soll.
Trappe, J., Böhnlein, E. & Gottschalk, E. (2025): Ergebnisse des Rebhuhn-Monitorings 2025, Dachverband Deutscher Avifaunisten.
https://www.dda-web.de/downloads/dda/bericht_rebhuhnmonitoring_2025.pdf
Text: Dominik Richter und Christian Langebartels
Vergleich der Rebhuhn-Nachweise auf den Routen im Freisinger Moos und im Biotopverbund-Gebiet zwischen Eching, Neufahrn und Garching in den Jahren 2023, 2024 und 2025. Die Anzahl der Nachweise ist in den gelben Kreisen in der Reihenfolge der Jahre dargestellt, z.B. bei der nördlichsten Route mit 0, 0 und 3 Nachweisen für die Jahre 2023, 2024 und 2025. Nullzählungen sind an kleinen gelben Kreisen ohne Ziffern zu erkennen. Im Freisinger Moos wurden die rot dargestellten Routen nur im Jahr 2023 mit negativem Ergebnis begangen.
Am 10. und 11.Mai fanden in Freising / Weihenstephan die erneuerten Gartentage bei bestem Wetter statt. Der Andrang war riesig. Am Stand des LBV Freising ging es vor allem um den „vogelfreundlicher Garten“ und Gebäudebrüter (Schwalbe, Mauersegler, Spatz …). Wir freuten uns über sehr viel Interesse von und tolle Gespräche mit den Besuchern. Acht Mitglieder der KG Freising engagierten sich bei der Klärung von Garten- und Vogelfragen. Sie hatten viel zu tun.
Übrigens: die Anmeldung für die Auszeichnung „vogelfreundlicher Garten“ ist weiter möglich ( Anmeldung vogelfreundlicher Garten) !
Text: Susanne Liebl
Fotos: oben Susanne Liebl, unten Pi Besgen
Kalt war es bei den beiden Exkursionen am 10. Und 11. Mai, doch die Eisheiligen konnten weder die Teilnehmer abschrecken noch die Vögel, die sich an der Amper bei Thonstetten und tags darauf an der Isar bei Hangenham sehen ließen. Vor allem aber auch hören. So verriet sich der Wendehals ebenso durch seine Stimme wie Schilfrohrsänger oder Gelbspötter. Zu den Höhepunkten zählten ein Halsbandschnäpperpaar, das wir beim Einzug in seine Nisthöhle beobachten konnten, sowie ein brütender Flußregenpfeifer und ein fütterndes Kleinspechtmännchen.
Die Liste de beobachteten (A = Amper), (I = Isar):
Zwergtaucher (A), Kormoran, Graureiher, Silberreiher (A), Weißstorch (A), Höckerschwan, Graugans, Nilgans (I), Stockente, Schnatterente (A), Reiherente (A), Gänsesäger, Rohrweihe (A), Rotmilan, Mäusebussard, Turmfalke, Fasan, Teichhuhn (A), Blesshuhn (A), Flussregenpfeifer (A), Mittelmeermöwe, Ringeltaube, Eisvogel (A), Kleinspecht (I), Buntspecht, Schwarzspecht (I), Grünspecht (A), Wendehals (A), Mauersegler, Mehlschwalbe (I), Rauchschwalbe, Baumpieper (A), Bachstelze, Gebirgsstelze, Hausrotschwanz (I), Rotkehlchen, Amsel, Singdrossel, Teichrohrsänger (A), Sumpfrohrsänger, Schilfrohrsänger (A), Feldschwirl (I), Mönchsgrasmücke, Gartengrasmücke, Dorngrasmücke (A),Zilpzalp, Gelbspötter (A), Sommergoldhähnchen (I), Zaunkönig, Gartenbaumläufer (A), Kleiber, Grauschnäpper (I), Halsbandschnäpper (I), Neuntöter (I), Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Eichelhäher, Pirol, Star, Rabenkrähe, Saatkrähe (A), Kolkrabe (A), Buchfink, Grünfink, Stieglitz, Haussperling, Feldsperling (A), Heckenbraunelle, (A), Rohrammer (A), Goldammer
Text: Günther Knoll
Fotos: Gudrun Ponse
Die NAJU Freising hat derzeit eine aktive Familiengruppe. Die Gruppe der Kleinspechte richtet sich an Kinder von 2 bis 5 Jahren gemeinsam mit ihren Eltern. Einmal im Monat (außer in den Ferien und in der Regel an einem Sonntag) erkundet die Gruppe gemeinsam die Natur. Bei Fragen vorab meldet euch gerne bei Inken Dirks-Gang, Mobil: 0157 3313 6437 oder unter Kindergruppe-freising@naju-bayern.de.
Unsere Kreisgruppe besteht derzeit aus ca. 630 Mitgliedern und widmet sich dem Schutz und Erhalt der Natur im Landkreis Freising. Jeden ersten Mittwoch im Monat treffen wir uns um 19:30 Uhr im "Raum der Begegnung" (Major- Braun-Weg 12, Raum E02) in Freising, um Beobachtungen und Erfahrungen auszutauschen. Über das ganze Jahr bieten wir Fachvorträge an und führen Exkursionen in die Natur durch. Unser Beobachtungsturm im Freisinger Moos steht auch Gästen zur Verfügung.
Falls Sie Interesse an einer Mitarbeit im Naturschutz haben, dann kommen Sie zu unseren Treffen und sprechen uns an. Wir würden uns freuen, Sie bei uns begrüßen zu dürfen, denn wir brauchen mehr Gleichgesinnte, die sich für unsere Natur einsetzen.
Auf dieser Internetseite stellen wir nicht nur unsere Aktivitäten vor, sondern versuchen auch Wissen und Anregungen zu vermitteln. Naturschutz zu praktizieren erfordert nicht unbedingt eine Zugehörigkeit zu einem Naturschutzverband. Aber Erfahrungen und Informationen eines großen Verbandes über bewährte Lösungen können Zeit und Geld sparen. Falls Sie auf unserer Seite keine Antwort auf Ihre Fragen gefunden haben, empfehlen wir Ihnen die Verbandsseite: lbv.de/ratgeber aufzusuchen.
Um mehr über die Verbreitung unserer
heimischen Vögel in der Winterzeit zu erfahren, schaffen wir zusammen mit der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. (OG) ein neues Mitmachprojekt für Vogelbegeisterte. Ziel ist es,
mehr über unsere heimischen Vögel im Winter zu erfahren. In unserem Online-Anmeldeformular können Sie sich ab sofort eine Fläche in Bayern zum Kartieren reservieren.
Jetzt mitmachen!